Weihnachts-Kaffeetrinken für Asylbewerber 2015

In unserem Hauskreis hatten wir die Idee, Flüchtlinge zu einem Weihnachts-Kaffeetrinken am 27.12.15 einzuladen. Am Mittwoch, dem 23.12.15, haben wir Einladungen auf dem Gelände des Asylbewerberheimes verteilt.

Die angesprochenen Bewohner zeigten allgemein großes Interesse, leider wurden nicht alle Zusagen eingehalten; aber ca. 25 Besucher mit Kind und Kegel waren doch ein schöner Erfolg.

Natürlich war es anfangs etwas steif, aber Dank des stimmungsvoll hergerichteten Saales und des musikalischen Einsatzes von Ruth-Maria und Jörn sowie der gemeinsam gesungenen Weihnachtslieder lockerte sich die Atmosphäre auf, und es entwickelten sich gute Gespräche, die uns auch in den Flüchtlingsalltag mit hineinnahmen.

Zu unserer Überraschung wurde Iris von einer Familie zum Tee eingeladen. Sie hat die Einladung angenommen. Wir sind gespannt, was sich daraus entwickelt. Es ist eine syrische Familie – natürlich Muslime – die eingeladen hat.

Die Spielecke für die Kinder war ein richtiger Hit, und der Kuchen schien allen gut zu schmecken. Es wurden gerne noch Kuchenpakete sowie die angebotenen Kalender mitgenommen.

Rückschauend war es ein voller Erfolg, und hier möchten wir allen, die uns unterstützt haben, herzliche danken. Iris & Manfred

 

Deborah berichtet von diesem Weihnachts-Kaffeetrinken:

Im Sommer war ich für ein Praktikum im Asylbewerberheim und hab viele Leute kennengelernt, besonders ein paar albanische Teens und ihre Familien habe ich in mein Herz geschlossen. So war die Freude des Wiedersehens groß, als wir sie und andere zum Kaffeetrinken im Asylbewerberheim abholten.

Der Saal war voll, die Kinder spielten auf dem Boden, die Eltern saßen an Tischen und tranken genüsslich ihren Kaffee.
Ich saß zusammen mit einer syrischen Familie an einem Tisch und sie erzählten eine lange Geschichte. Vor ein paar Monaten kamen sie über Afrika, das Mittelmeer und Italien schließlich nach Deutschland. Sie erzählten, wie das Leben vor dem Krieg war, bevor ihr Haus komplett zerstört wurde und sie in den Irak flohen.

Diese Menschen sind so herzlich und offen. Eine muslimische Frau, die ich zweimal kurz sah, bevor ich im Oktober nach Heidelberg ging, kam auf mich zu, umarmte mich, küsste mich und freute sich, mich wieder zu sehen.

Und was ist das Resultat des Nachmittags? Einladungen zum Geburtstag, Chai und Kaffee. Aber vor allem Menschen, die sich danach sehnen ihre Geschichte zu erzählen, die sich nach Freundschaften sehnen und sich über Gemeinschaft freuen. Ich bin gespannt, sie bald wieder zu sehen.